Wachstumshormon, auch bekannt als Somatotropin oder Human Growth Hormone (HGH), spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und dem Wachstum des menschlichen Körpers. Dieses Hormon wird von der Hypophyse produziert, einer kleinen, aber äußerst wichtigen Drüse im Gehirn, die zahlreiche andere hormonelle Prozesse steuert.
Was ist das Wachstumshormon?
Das Wachstumshormon ist ein Peptidhormon, das aus 191 Aminosäuren besteht und in der Hypophysenvorderlappen (adenohypophyse) synthetisiert wird. Es wird im Blutkreislauf freigesetzt und wirkt auf verschiedene Zielzellen im Körper. Seine Hauptfunktion liegt darin, die Zellteilung und Proteinsynthese zu fördern, was insbesondere für das Knochenwachstum, die Muskelentwicklung und die allgemeine Körpergröße entscheidend ist. Neben diesen direkten Effekten hat das Wachstumshormon auch metabolische Wirkungen: Es erhöht den Glukoseverbrauch der Zellen, fördert die Lipolyse (Fettabbau) und beeinflusst den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel.
Welche Hormone sind noch am Wachstum beteiligt?
Das Wachstum des Körpers ist ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Hormone:
Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) – Diese Schilddrüsenhormone regulieren die Stoffwechselrate und unterstützen das Zellwachstum sowie die Energieversorgung, was für eine gesunde Entwicklung unerlässlich ist.
Sexualhormone – Östrogen bei Frauen und Testosteron bei Männern tragen wesentlich zur Schließung der Wachstumsfugen in den Knochen bei und beeinflussen gleichzeitig Muskelmasse und Körperbau.
Insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) – IGF-1 wird primär durch das Wachstumshormon stimuliert und wirkt als Schlüsselmediator, der die Zellproliferation in Knochen und Weichteilen anregt. Es ist damit ein zentraler Bestandteil des HGH-Gewinnungssystems.
Prolaktin – Obwohl vor allem für die Milchproduktion bekannt, hat Prolaktin auch modulierte Effekte auf das Wachstum durch indirekte Einflüsse auf den Energiehaushalt und die Immunfunktion.
Kortisol – Dieses Stresshormon kann das Wachstum hemmen, wenn es in chronisch erhöhten Konzentrationen vorhanden ist, da es Proteine abbaut und den Glukosestoffwechsel stört.
Zusammen bilden diese Hormone ein fein abgestimmtes Netzwerk, das sicherstellt, dass der Körper in den verschiedenen Entwicklungsphasen – von der Kindheit bis zur Pubertät – optimal wächst. Das Wachstumshormon steht dabei im Mittelpunkt dieses Netzwerks, indem es als Ausgangspunkt für die Aktivierung vieler anderer wachstumsfördernder Signale dient.